Mit Mikrometer-Vorsprung zum Weltmeister

Fischer stellt die Skier für die Weltelite des nordischen Skisports. Ein Faktor für Erfolg oder Misserfolg ist dabei der Schliff der Bretter. Dass dieser die genau richtige Rauheit besitzt, messen die Fachleute des Herstellers mit dem SURFCOM TOUCH 50 von ACCRETECH. Dieses sorgt für kürzere Rüstzeiten sowie eine bessere Qualität – und ist auch im Wettkampf mit dabei.

Wenn Sebastian Stadlbauer sein Werk verrichtet, dann geht es um Sieg oder Niederlage. Stadlbauer arbeitet beim Skihersteller Fischer in der Produktentwicklung. Er ist dort für die Skier der Spitzensportler im nordischen Bereich zuständig. Zu seinem Job gehört es, sich um den richtigen Schliff zu kümmern.

Dieser hat großen Anteil daran, ob der Athlet im Langlauf oder Biathlon als erster über die Ziellinie kommt – neben anderen technischen Faktoren wie dem Ski selbst und dem Wachs. Der Schliff entscheidet, ob ein Ski optimal auf der Loipe liegt, schnell gleitet und sich gut lenken lässt.
Dafür gibt es eine fast unendlich große Zahl an unterschiedlichen Muster aus Rillen, die in den Ski geschliffen werden. Die Auswahl hängt von der Beschaffenheit des Schnees ab und von den individuellen Präferenzen des Sportlers.

Fischer, der Weltmarktführer bei Skiern für den nordischen Bereich, nutzt circa 30 verschiedene Strukturen. Deren Qualität sowie die des gesamten Skis muss allerhöchsten Anforderungen genügen. Das Unternehmen rüstet schließlich die überwiegende Mehrheit der Weltklasselangläufer und -biathleten aus.
„Wenn unser Produkt nicht passt, dann haben wir ein riesiges Problem“, sagt Stadlbauer. „Denn wir reden im Spitzensport von Nuancen, die entscheiden können. Wenn ein Athlet aufgrund seines Skis in der Abfahrt nur zehn Zentimeter länger gleiten und sich ausruhen kann, kann das schon den Unterschied machen.“

„Wenn unser Produkt nicht passt, dann haben wir ein riesiges Problem“

Stadlbauer und sein Team setzen auf das SURFCOM TOUCH 50 von ACCRETECH, um die Profile der Skier nach der Produktion zu messen. Das mobile Rauheitsmessgerät kommt zum Einsatz, wenn ein Ski eine der vier Schleifmaschinen verlässt, die bei Fischer in der Fertigung stehen. Die Maschinen schneiden mit einem Diamanten die speziellen Rillenmuster in den Schleifstein, der diese dann auf den Kunststoffbelag des Skis überträgt.

„Nachdem wir den Schliff auf der Maschine eingestellt haben, machen wir einen Probe-Ski, der gemessen wird“, erklärt Stadlbauer das Verfahren. „Wenn wir uns mit der Messung im zulässigen Toleranzbereich befinden, beginnen wir mit dem Schleifen der Skier.“ Anschließend wird in Stichproben gemessen, ob die Oberflächenrauheit I.O. (in Ordnung) oder N.I.O. (Nicht in Ordnung) ist. So entstehen bei Fischer pro Tag unter anderem 100 bis 200 Skier. 20 bis 30 davon werden der Stichprobe unterzogen. „Das variiert immer etwas“, so Stadlbauer. „Es gibt Schliffe, bei denen weiß man, dass sich problemlos 50 Skier fertigen lassen. Bei anderen Schliffen muss man schon nach zehn oder 20 Stück kontrollieren.“

Die gewonnenen Messdaten werden abgespeichert und miteinander verglichen. „So können wir Entwicklungen erkennen und zum Beispiel sehen, ob wir eventuell die Steine oder den Diamanten wechseln müssen“, sagt Stadlbauer. Dafür sei es gut, dass man sich die Rauheitskurve genau anschauen könne.

Die richtige Einstellung der Maschine ist laut dem Experten eine Herausforderung. Es gebe sehr viele Faktoren, die Einfluss auf den richtigen Schliff haben können. Neben den Steinen und Diamanten sei das unter anderem auch die Beschaffenheit des Wassers, das verwendet wird.

Wenn Fischer neue Profile ausprobiert, werden diese zunächst auf einige Skier geschliffen. Anschließend wird ein Prüfprotokoll erstellt. Und dann stellen sich Stadlbauer und seine Leute selbst auf die Bretter, um diese zu testen. Denn sie alle sind auch passionierte Langläufer. Mithilfe dieser Tests arbeiten sie sich dann an den passenden Toleranzbereich für die Rauheitsmessung heran.

Für diese sind der Ra-Wert, Ra-Max und Ra-Minimum sowie der Rz-Wert, Rz-Max und Rz-Minimum relevant. „Wir schauen vor allem auf den Ra-Wert und haben dabei eine Range zwischen 0,2 und 0,3 µm“, sagt Stadlbauer. So kann ein Ski dann zum Beispiel einen Schliff mit einem Ra-Wert von 2,2 bis 2,4 µm haben.

Nie mehr ins Prüflabor – Konturanalyse gleich vor Ort

Neben der Rauheitsmessung nutzen Stadlbauer und sein Team das SURFCOM TOUCH 50 auch für eine Konturanalyse. „Ein Langlaufski hat immer eine Laufrille“, erklärt Stadlbauer. „Und wir messen mit dem Gerät, ob diese genau mittig ist und ob ihre Tiefe stimmt.“

Mit dem Messgerät, das Fischer vor dem SURFCOM TOUCH 50 im Einsatz hatte, war eine solche Konturanalyse nicht möglich. Die Skier mussten dafür immer ins Prüflabor gebracht werden. Nun kann Stadlbauer die Messung selbst durchführen.

„Somit war die Konturanalyse zunächst Neuland für uns“, berichtet er. Das zeigte sich beim Einstellen des SURFCOM TOUCH. Der Aufwand dafür war groß. „Das geht nicht von heute auf morgen. Wir mussten an dem Programm schon etwas herumspielen.“ Doch der Support von ACCRETECH sei sofort zur Stelle gewesen, sagt der Produktentwickler. „Uns wurden schnell Beratung, Informationen und Videos zur Verfügung gestellt, um uns das richtige Vorgehen zu zeigen.“

SURFCOM TOUCH reduziert Rüstzeiten

Für die Rauheitsmessung brauchte Stadlbauer dagegen keinen intensiven Support. Er sieht die Bedienerfreundlichkeit des SURFCOM TOUCH 50 als eine von dessen großen Stärken. „Man speichert einmal seine Einstellungen am Gerät, spannt den Ski ein und drückt auf den Startknopf. Das war´s.“

Die Menüführung sei sehr übersichtlich. Auf stundenlange Schulungen der Mitarbeiter konnte Fischer verzichten.

Auch die Verfahrgeschwindigkeit lässt sich laut Stadlbauer sehr einfach am SURFCOM TOUCH 50 einstellen. Unabhängig von der Geschwindigkeit erhalte man immer einen genauen Wert. „Das funktioniert auch, wenn man relativ schnell fährt“, so Stadlbauer. Dank des Rauheitsmessgeräts von ACCRETECH habe Fischer auch die Qualität seiner Produkte weiter verbessern können.

Wichtig für Fischer ist auch der Verfahrweg von 50 mm, den das SURFCOM TOUCH bietet. „Das hat nicht jedes Gerät – vor allem in dieser Preisklasse“, sagt Stadlbauer. Dadurch lässt sich ein kompletter Ski in seiner Breite messen, denn die liegt bei 44 mm. Will heißen: Der Ski kann in einem Vorgang gemessen werden, ohne ihn noch mal umdrehen zu müssen. Das reduziert die Rüstzeiten.

Einfach bedienbar und mobil – sogar direkt an der Loipe!

Dass das SURFCOM TOUCH 50 mobil ist, stellt einen weiteren Vorteil dar. „Man kann es überall aufstellen“, so Stadlbauer. Das sei mit dem vorherigen Gerät zwar auch möglich gewesen. Aber: Der Anwender musste stets einen Laptop mitschleppen. Das SURFCOM TOUCH 50 lässt sich dagegen über ein 7 Zoll großes Farb-Touch-Display bedienen.

Für Fischer ist diese Eigenschaft des Oberflächenmessgeräts besonders relevant. Denn wenn Athleten mit den Skiern des Unternehmens bei Weltmeisterschaften starten, ist auch Stadlbauer oder einer seiner Kollegen mit dabei. Im Gepäck haben sie dann Schleifmaschinen und das SURFCOM TOUCH 50. Bei solchen großen Wettbewerben wird alles versucht, um den Sportler bestmöglich auszurüsten. Und so bringen die Experten von Fischer das Profil der Skier in der Nacht vor dem entscheidenden Rennen noch mal auf Vordermann. Mithilfe des SURFCOM TOUCH 50 prüfen sie dann, ob der Ski die µm-genaue Rauheit besitzt, um seinen Träger zum Weltmeister zu machen.

Das Unternehmen

Die Fischer Sports GmbH ist Weltmarktführer im Nordischen Skisport und eine der weltweit führenden Marken im alpinen Skisport. Darüber hinaus ist Fischer auch einer der größten Hersteller von hochwertigen Eishockeyschlägern. Das privat geführte Unternehmen beschäftigt fast 2000 Mitarbeiter. Es wurde 1924 in Ried im Innkreis, Österreich, gegründet, wo sich auch heute noch der Hauptsitz befindet. Die Produktion findet in Ried im Innkreis und in der Ukraine statt.

Kontakt:

ACCRETECH (Europe) GmbH
Juergen Horst
Director Product Group Metrology
Phone: +49 89 546788-24
horstj@accretech.eu